Die Krawatte – à la Croate
Pflicht ist sie in den meisten Büros schon lange nicht mehr: die Krawatte, unser Logo. Auch die Beliebtheit der Krawatte befindet sich bereits seit Jahren auf dem absteigenden Ast. Einer der Gründe dafür ist, dass sie sich nicht weiterentwickelt hat. Dadurch dass die Krawatte früher noch fast automatisch Teil des Anzugs war, waren ihre Farben und Muster eher langweilig und einfallslos. Das hat sich in den letzten Jahren geändert und die Krawatte kommt zurück aus der Versenkung, mittlerweile als Zeichen von Individualität und als Ergänzung eines Outfits. Das ist auch gut so, denn eine mit Leidenschaft gebundene Krawatte (siehe unten Krawattenknoten) verbessert ein Outfit um Klassen.
Die Entdeckung der Krawatte haben wir ausnahmsweise nicht den Engländern zu verdanken, sondern den Franzosen. Im 17. Jahrhundert schauten sich die Franzosen den Halsbinder – das Tuch um den Hals – von den Kroaten ab. Dieses Tuch nannten sie „à la cravatte“ (nach kroatischer Art) und es diente dem Verschließen des Hemdkragens, der damals noch keinen Knopf hatte. Jedoch erst Mitte des 20. Jahrhundert war die Krawatte in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Seitdem gilt ein Anzug nur mit der passenden Krawatte als perfekt.
Eigenschaften einer Krawatte
Material
Es gibt verschiedene Materialien aus denen (klassische) Krawatten hergestellt werden u.a. Seide, Baumwolle und Kunstfaser. Kunstfaser ist dabei das pflegeleichteste und damit einfachste Material bei gleichzeitig schickem Aussehen. Seide ist um einiges feiner, aber dadurch auch vorsichtiger zu behandeln. Darüber hinaus wird auch Leder und sogar Holz verwendet, was jedoch eher für ein lockeres Outfit geeignet ist.
Breite
Die Krawatte sollte ungefähr so breit sein wie das Revers des Anzugsakkos. Bei modernen Sakkos mit schmalerem Revers trägt man somit am besten entweder moderne Business Krawatten oder schmale Vintage Krawatten. Breite Krawatten aus den 90er Jahren sind für ein modernes Outfit eher nicht geeignet.
Farbe/Muster
Bei der Farbe der Krawatte gibt es quasi keine Grenzen. Waren Krawatten früher noch in eher bedeckten Farben gehalten, so sind sie heute aus allen Farben der Palette von dunkel bis hell. Bei gemusterten Krawatten sollte man aufpassen, dass nicht mehr als ein Muster im (klassischen) Business Outfit sein sollten.
Krawattenknoten
Es gibt eine Vielzahl von einfachen und weniger einfachen Krawattenknoten. Grundsätzlich kann man diese unterteilen in schmale und breite Knoten. Die breite des Knotens ist abhängig vom Kragen des Hemdes: Je breiter die Kragenöffnung des Hemdes (z.B. Haifischkragen), desto breiter sollte auch der Krawattenknoten sein und umgekehrt.
Im Alltag wird sich jeder Mann zwei bis drei verschiedene Knoten aneignen, die für ihn einfach zu binden sind und die zu jedem Outfit passend sind. Tipp: Wer neue Krawattenknoten lernen will schaut sich am besten Youtube-Videos dazu an.
Aufbewahrung und Pflege
Wenn die Krawatte nicht getragen wird, so bewahrt man sie unabhängig vom Material am besten hängend, z.B. über einem Kleiderbügel, oder eingerollt liegend auf. Der Knoten muss zuvor gelöst werden, da das Material sonst an dieser Stelle Falten bekommt.
Vorsicht ist geboten bei scharfen Gegenständen wie z.B. Reißverschlüssen. Diese ziehen sehr schnell einen Faden aus der Krawatte, die damit in den meisten Fällen leider zerstört wird.
Krawatten aus Kunstfaser können unter fließendem Wasser gereinigt werden. Die Krawatte darf dabei nicht zu sehr gequetscht und gezogen (mechanische Kräfte) werden und es ist darauf zu achten, dass entstandene Falten aus der nassen oder feuchten Krawatte hängend zurechtgezogen werden müssen, um sie dann hängend zu trocknen. Bei Seidenkrawatten gleicht ein Fleck dem Ende.
Krawattenklammer und -nadel
Die Krawattenklammer ist eine der wenigen möglichen männlichen Schmuck-Accessoires, neben Uhr und Manschettenknöpfen. Sie wird heutzutage nur noch sehr selten verwendet. Die Krawattennadel sollte, da sie fast genau in der Körpermitte getragen wird und somit ohnehin im Blickfeld ist, nicht zu auffällig sein. Ansonsten sticht sie (im wörtlichsten Sinne) zu sehr ins Auge. Sie hat aber auch die praktische Funktion die Krawatte am richtigen Ort, nämlich vor der Knopfleiste des Hemdes, zu fixieren.