Das Hemd als einfacher Begleiter
Heute steht das Hemd als vermeintlich einfacher Begleiter (Achtung!) des Anzugs im Mittelpunkt. Jeder Mann hat im Durchschnitt circa 15 Hemden im Schrank (sowohl Business als auch Freizeit). Der Gesamteindruck des Business Outfits steht und fällt jedoch mit der Wahl des Hemdes. Und am Hemd lässt sich auch feststellen, um welchen Typ Mann es sich letztendlich handelt.
Wir haben die wichtigsten Eigenschaften und Fakten rund um das Hemd eingesammelt.
Ein paar kurze Fakten vorneweg: Der Kauf eines Hemdes dauert im Schnitt 30 Minuten und fast die Hälfte aller Männer kaufen sofort mehrere (identische) Hemden auf einmal, wenn es einmal passt. Das macht den Einkauf für uns Männer effizienter.
- Material: Der Stoff gibt dem Hemd sein Erscheinungsbild. Ein Hemd sollte deswegen auf gar keinen Fall aus Kunstfaser (z.B. Polyester) bestehen – das sieht man sofort. Außerdem wird das Hemd immer direkt auf der Haut getragen und sollte deswegen mindestens zu 90% aus Baumwolle bestehen. Die Baumwolle fühlt sich gut auf der Haut an, fängt nicht so schnell an zu riechen und ist sehr belastbar. Im Sommer kann das Hemd auch aus Leinen gewoben sein. Dann sollte aber auch der Anzug aus demselben Material sein.
- Schnitt: Das Hemd sollte etwas tailliert geschnitten sein und die Statur des Trägers unterstreichen. Der Kragen muss im geschlossenen Zustand noch Platz für ein bis zwei Finger lassen und darf nicht einschnüren. Die Schultern müssen passen, was an der Lage der Naht erkennbar ist. Auf keinen Fall darf der Stoff nach dem Schließen der Knöpfe spannen (Wellenmuster der Knopfnaht durch Zug auf den Knöpfen). Die Ärmel sollen bei locker hängenden Armen bis zur Daumenwurzel fallen, besser noch knapp darauf aufliegen. Dann stehen sie ein Stück unter dem Sakkoärmel hervor, wie es sein soll. Im allerbesten Fall ist das Hemd natürlich maßgeschneidert, was aber sehr teuer ist.
- Farbe: Ein weißes Hemd geht immer! Ansonsten hängt die Farbe stark vom Anlass ab. Während in der Freizeit ruhig auch kräftige Farben wie rot und grün getragen werden können, so sollte sich im Business Kontext die Farbauswahl am besten zwischen Blau-, Grau- und Pastelltönen bewegen. Je blasser die Farbe ist, desto blasser wirkt der Träger darin. Bestenfalls ist das Hemd einfarbig. Wenn jedoch ein leichtes Muster (z.B. Karo) getragen wird, so muss die Krawatte einfarbig sein. Ein Tipp: Muster verleihen dem Oberkörper mehr Volumen, sollten also nicht von jedem getragen werden.
- Ärmel: Die richtige Länge des Ärmels ist bereits oben beim Schnitt beschrieben. Jetzt steht die Manschette im Mittelpunkt. Die meisten Hemden haben eine Sportmanschette mit Knopf. Meist haben diese Hemden zwei Knöpfe, um unterschiedliche Armdicken einstellen zu können. Die Form der Manschette kann ebenfalls variieren. Während abgerundete Ecken eher leger wirken, sind kantige Ecken eleganter. Wer Manschettenknöpfe tragen möchte, der benötigt ein Hemd mit umgeschlagener Doppelmanschette. Generell gilt: Je offizieller und festlicher der Anlass, desto eher sind Manschettenknöpfe die passende Wahl. Für den Alltag sind goldene Manschettenknöpfe eher übertrieben.
- Kragen: Der Kragen kann unterschiedliche Formen haben. Am weitesten verbreitet sind der Button-Down-Kragen, der Haifisch-Kragen und der Kent-Kragen. Grundsätzlich bleibt die Wahl hier jedem selbst überlassen, aber der Button-Down-Kragen ist eher leger und wird nicht mit Krawatte getragen. Der Haifisch-Kragen wirkt sehr offen und sollte immer eher mit einem breiten Krawattenknoten getragen werden. Der Kent-Kragen ist der Allrounder, da er sowohl mit breiten und schmalen Krawattenknoten, aber auch offen ohne Krawatte getragen werden kann.
- Details: Das Business Hemd sollte keine Brusttasche haben. Das zerstört die elegante Front und der Stift steckt in der Innentasche des Anzugs und nicht im Hemd. Wer im Sommer leicht schwitzt oder im Winter friert, der kann ein T-Shirt unter dem Hemd tragen (auch wenn das oftmals verschrien wird). Dieses sollte auf jeden Fall weiß sein und möglichst eng am Körper anliegen. Es sieht nicht gut aus, wenn sich die Ränder unter dem Hemd abzeichnen. Das T-Shirt darf man beim Tragen nicht sehen. Das bedeutet, wenn das Hemd ohne Krawatte getragen werden soll, sollte das T-Shirt einen V-Ausschnitt haben. Und noch etwas, ein Monogramm auf dem klassischen Anzughemd ist ein Detail zum Protzen. Früher war ein Monogramm ein sicheres Zeichen für ein maßgeschneidertes Hemd. Heute kann man(n) sich ein solches Monogramm auf jedes billige Discount-Hemd sticken lassen. Aus diesem Grund sollte man im Alltag darauf verzichten.
Unser Tipp: Wer stilvoll auftreten will, wählt sein Hemd sorgfältig und passend zum Anzug aus.
Eines noch zum Schluss: Bereits im Sommer hatten wir über kurzärmlige Hemden geschrieben. Ein solches Hemd zum Anzug ist die häufigste Stilsünde und absolut tabu. Zum einen ist das eine Frage der Ästhetik (das könnte aber sogar noch als „Geschmackssache“ durchgehen), zum anderen darf das Sakko nie auf der nackten Haut liegen. Damit sind kurze Ärmel beim Hemd kategorisch ausgeschlossen.
In diesem Sinne,
SHIRT & SUIT UP